- Blitzschutz
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Blitzschutz,technische Anlage, die mit ausreichend bemessenen Leitern zum ungefährlichen Ableiten atmosphärisch elektrischen Entladungen zur Erde versehen ist. Der Blitzschutz setzt sich aus dem Blitzableiter (Auffangeinrichtung), der Auffangleitung und einer im Baugrund, möglichst im Grundwasser liegenden Erdleitung mit dem Erder (Band-, Strahlen-, Maschen- oder Staberder) zusammen. Fälschlicherweise wird oft auch die gesamte Blitzschutzanlage als Blitzableiter bezeichnet. Der beste Blitzschutz ist eine geerdete metallische Abschirmung (Umhüllung) des zu schützenden Raumes (Auto, Eisenbahn). In der Luftfahrt sind Flugzeuginsassen durch Blitzschlag nicht direkt gefährdet, weil die Außenhaut des Flugzeuges als Faraday-Käfig wirkt. Blitzeinschläge können jedoch den Ausfall wichtiger elektronischen Bordgeräte verursachen und in Ausnahmefällen die tragende Struktur oder das Steuerwerk beschädigen, wodurch schwere Folgeschäden entstehen können. Die elektrostatischen Aufladungen der Außenhaut versucht man durch Aufladungsableiter nach dem Prinzip der Spitzenentladung abzuleiten oder zu mindern. In elektrischen Anlagen gehören zum Blitzschutz Geräte zum Abbau von Überspannungen nach Blitzeinschlägen.Geschichtliches:Der erste Blitzableiter wurde 1752 von B. Franklin gesetzt, unmittelbar nach seiner Erkenntnis, dass der Blitz eine elektrische Erscheinung ist. In Deutschland wurde 1769 von J. A. H. Reimarus auf dem Jakobi-Kirchturm in Hamburg ein Blitzableiter errichtet. Die Untersuchung einer Kommission des Elektrotechnischen Vereins Berlin (1886) stellte den Blitzschutz erstmalig auf wissenschaftliche Grundlagen. Hierauf bauten die »Leitsätze über den Schutz der Gebäude gegen den Blitz« auf, die 1901 vom Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) veröffentlicht wurden und seitdem die anerkannten Regeln für den Bau von Blitzschutzanlagen darstellen.Blitzschutz,Einrichtungen oder Maßnahmen, die Computer und Peripheriegeräte vor Schäden schützen, wenn durch Blitzschlag im Stromnetz Überspannungen entstehen. Da schon relativ geringe Überspannungen schwere Schäden an den Geräten verursachen können, reicht ein Blitzableiter hier als Schutz oft nicht aus. Der einfachste Blitzschutz besteht darin, bei aufziehendem Gewitter die Geräte abzuschalten und die Netzstecker zu ziehen. Da dies jedoch oft nicht möglich ist, sollten die Geräte durch eine ausreichende Absicherung des Hausanschlusses sowie durch spezielle Überspannungsschutzgeräte geschützt werden. So genannte unterbrechungsfreie Stromversorgungen besitzen einen Überspannungsschutz sowie einen Akku, der im Falle eines Stromausfalls die Stromversorgung des angeschlossenen Geräts sicherstellt.
Universal-Lexikon. 2012.